6. Tierärztetag NRW in Dortmund: Der Antibiotika-Verbrauch ist deutlich gesunken - eine politisch verordnete Kürzung der Antibiotika um 50 Prozent ist verantwortungslos!
Datum: Samstag, dem 05. September 2015
Thema: Tier News


Die "Tierärztekammer Westfalen-Lippe" zum Antibiotika-Verbrauch:

Dortmund/Münster/Düsseldorf (ots) - Um 27 Prozent ist die Gesamtmenge der eingesetzten Antibiotika in der Nutztierhaltung in den vergangenen drei Jahren gesunken.

Die Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes ist eines der Themen beim 6. Tierärztetag NRW. Vom 4. bis 6. September bilden sich rund 1.300 Tierärzte auf dem Kammertag in zahlreichen Seminaren zu Themen aus dem Nutz- und Haustierbereich fort.

"Eine politisch verordnete Kürzung der Antibiotika um 50 Prozent ist verantwortungslos", sagte Dr. Harri Schmitt, Präsident der Tierärztekammer Westfalen-Lippe, im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung.

Julianne Becker, Abteilungsleiterin im NRW-Landwirtschaftsministerium, betonte jedoch, dass die laufenden Maßnahmen zur Antibiotikareduzierung nicht weit genug gingen:

"Der Trend geht in die richtige Richtung - aber aus unserer Sicht zu langsam." NRW-Landwirtschaftsminister Johannes Remmel hatte in einem kürzlich vorgestellten Handlungspapier erneut eine pauschale Kürzung gefordert.

"Die Reduzierung der Antibiotikamengen hat oberste Priorität - aber das geht nur mit verantwortlichen Maßnahmen", sagte Dr. Josefine Starke, Präsidentin der Tierärztekammer Nordrhein.

Das diese greifen, zeigten die Zahlen des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL): 2014 wurden 468 Tonnen weniger Antibiotika gegeben als 2011 - eine Senkung um 27 Prozent.

"Diese Erfolge werden in der Politik nicht berücksichtigt", beklagte Starke.

Eine pauschale Senkung um weitere 50 Prozent sei theoretisch schnell zu erreichen, ergänzte Schmidt: "Wenn wir nur noch die Reserveantibiotika geben, von denen geringere Mengen erforderlich sind, haben wir das Ziel schnell erreicht. Aber das sind unsere letzten Waffen.

Wenn sich dagegen Resistenzen entwickeln, haben wir nichts mehr in der Hand." Veterinärmedizinisch sei ein solches Vorgehen nicht zu verantworten.

Die NRW-Kammern und die Bundestierärztekammer begrüßen daher sehr, dass jetzt endlich eine neue Kontrollmaßnahme von der Politik umgesetzt wird: Ab 2015 müssen Nutztierhalter ab einer bestimmten Größe zweimal im Jahr die eingesetzten Antibiotikamengen an eine Datenbank des BVL übermitteln.

Überschreiten Sie einen Grenzwert, müssen sie einen Maßnahmenplan zur Reduzierung entwerfen.

"Das haben wir schon seit vier Jahren gefordert. Jetzt hat die Politik endlich reagiert", sagte Dr. Uwe Tiedemann, Vizepräsident der Bundestierärztekammer.

Die Vertreter der Tierärzte betonten aber, dass diese Maßnahmen nicht im Zusammenhang mit der Problematik resistenter Keime in der Humanmedizin stünden.

"Die Resistenzproblematik in der Humanmedizin ist nur zu einem sehr kleinen Teil Resultat der Tiermedizin", sagte Schmitt.

Antibiotika waren nicht das einzige Thema in Dortmund: Mit großem Interesse verfolgten die Tierärzte auch die Diskussionen über die Überwachung der Tierärztlichen Hausapotheken oder die kommende Gefahrtierverordnung für NRW.

Pressekontakt:

Andreas Jankowiak
Tel. : 0251 98776-38
Fax : 0251 98776-99
Mail : aj@cyrano.de

Cyrano. Gute Kommunikation
Hohenzollernring 49-51
48145 Münster
www.cyrano.de

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/118076/3114046, Autor siehe obiger Artikel.

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Die "Tierärztekammer Westfalen-Lippe" zum Antibiotika-Verbrauch:

Dortmund/Münster/Düsseldorf (ots) - Um 27 Prozent ist die Gesamtmenge der eingesetzten Antibiotika in der Nutztierhaltung in den vergangenen drei Jahren gesunken.

Die Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes ist eines der Themen beim 6. Tierärztetag NRW. Vom 4. bis 6. September bilden sich rund 1.300 Tierärzte auf dem Kammertag in zahlreichen Seminaren zu Themen aus dem Nutz- und Haustierbereich fort.

"Eine politisch verordnete Kürzung der Antibiotika um 50 Prozent ist verantwortungslos", sagte Dr. Harri Schmitt, Präsident der Tierärztekammer Westfalen-Lippe, im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung.

Julianne Becker, Abteilungsleiterin im NRW-Landwirtschaftsministerium, betonte jedoch, dass die laufenden Maßnahmen zur Antibiotikareduzierung nicht weit genug gingen:

"Der Trend geht in die richtige Richtung - aber aus unserer Sicht zu langsam." NRW-Landwirtschaftsminister Johannes Remmel hatte in einem kürzlich vorgestellten Handlungspapier erneut eine pauschale Kürzung gefordert.

"Die Reduzierung der Antibiotikamengen hat oberste Priorität - aber das geht nur mit verantwortlichen Maßnahmen", sagte Dr. Josefine Starke, Präsidentin der Tierärztekammer Nordrhein.

Das diese greifen, zeigten die Zahlen des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL): 2014 wurden 468 Tonnen weniger Antibiotika gegeben als 2011 - eine Senkung um 27 Prozent.

"Diese Erfolge werden in der Politik nicht berücksichtigt", beklagte Starke.

Eine pauschale Senkung um weitere 50 Prozent sei theoretisch schnell zu erreichen, ergänzte Schmidt: "Wenn wir nur noch die Reserveantibiotika geben, von denen geringere Mengen erforderlich sind, haben wir das Ziel schnell erreicht. Aber das sind unsere letzten Waffen.

Wenn sich dagegen Resistenzen entwickeln, haben wir nichts mehr in der Hand." Veterinärmedizinisch sei ein solches Vorgehen nicht zu verantworten.

Die NRW-Kammern und die Bundestierärztekammer begrüßen daher sehr, dass jetzt endlich eine neue Kontrollmaßnahme von der Politik umgesetzt wird: Ab 2015 müssen Nutztierhalter ab einer bestimmten Größe zweimal im Jahr die eingesetzten Antibiotikamengen an eine Datenbank des BVL übermitteln.

Überschreiten Sie einen Grenzwert, müssen sie einen Maßnahmenplan zur Reduzierung entwerfen.

"Das haben wir schon seit vier Jahren gefordert. Jetzt hat die Politik endlich reagiert", sagte Dr. Uwe Tiedemann, Vizepräsident der Bundestierärztekammer.

Die Vertreter der Tierärzte betonten aber, dass diese Maßnahmen nicht im Zusammenhang mit der Problematik resistenter Keime in der Humanmedizin stünden.

"Die Resistenzproblematik in der Humanmedizin ist nur zu einem sehr kleinen Teil Resultat der Tiermedizin", sagte Schmitt.

Antibiotika waren nicht das einzige Thema in Dortmund: Mit großem Interesse verfolgten die Tierärzte auch die Diskussionen über die Überwachung der Tierärztlichen Hausapotheken oder die kommende Gefahrtierverordnung für NRW.

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